20.09.2001
Bei einer Impfung wird das Immunsystem mit abgeschwächten Erregern (Lebendimpfstoffe) bzw. mit inaktivierten Teilen der Viren oder Bakterien (Totimpfstoffe) in Kontakt gebracht. Das Immunsystem ?merkt? sich dadurch charakteristische Strukturen des Krankheitserregers - das Antigen - und kann bei einem späteren Kontakt mit diesen Erregern sehr schnell und effektiv die körpereigene Abwehr dagegen mobilisieren. Bei manchen Krankheitserregern allerdings löst eine Impfung allein mit dem Antigen keine ausreichende und nachhaltige Immunreaktion aus.
Die bisherigen Polysaccharid-Impfstoffe z.B. gegen Meningokokken oder Pneumokokken sind besonders bei Kindern unter zwei Jahren schlecht immunogen und bringen auch Erwachsenen keinen langanhaltenden Impfschutz.
Nicht-konjugierte Polysaccharid-Impfstoffe induzieren zudem eine sog. Hyporesponsiveness. Hierbei handelt es sich um einen Effekt, bei dem auf weitere Gaben des Impfstoffes (Boosterung) die Immunantwort immer schlechter wird. Mehrmalige Auffrischimpfungen sind daher mit Polysaccharid-Impfstoffen schlecht möglich.
Die Antikörper Antwort fällt wesentlich stärker aus, wenn die Polysaccharide an Träger gekoppelt (konjugiert) werden. Als Träger werden bekannte, und wirksame Proteine, wie das Diphtherie oder das Tetanus Toxoid eingesetzt. Auf diese Weise wird das Antigen vom Immunsystem deutlich besser erkannt, was in der Folge zu einer stärkeren Immunreaktion und zur Stimulation eines immunologischen Langzeitgedächtnisses führt.
Zusammenfassung:
Polysaccharid-Impfstoffe Konjugat-Impfstoffe Gereinigte Polysaccharid Kapsel Polysaccharid an Trägerprotein (z.B. Tetanus-Toxoid) gebunden Kein Einsatz in nationalen Impfprogrammen Einsatz in nationalen Impfprogrammen (z.B. England) Schlechte Immunantwort < 2 Jahren Exzellente Immunantwort < 2 Jahren T-Zell unabhängige Immunantwort T-Zell abhängige Immunantwort Keine Stimulation eines immunologischen Langzeit-Gedächtnisses Stimulation eines immunologischen Langzeit-Gedächtnisses Schlechte ?Booster?-Antwort Gute ?Booster?-Antwort Ig-M Dominanz Ig-G Dominanz
Quellen: IMI, www.meningokokken-online.de
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